Legasthenie - was ist das?
Legasthenie erkennen und verstehen
Eine Legasthenie erschwert bei Kindern den Lernprozess im Lesen und Schreiben. Sie haben erhebliche Schwierigkeiten, Buchstaben, die anfangs noch unbekannte Zeichen sind, mit Worten und Lauten in Verbindung zu setzen. Diese sogenannte Lese- Rechtschreibstörung beeinträchtigt die Lernschritte dieser Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sehr.
In unserem Informationsfilm über Legasthenie erläutern Ihnen Fachärzte, Therapeuten und Pädagogen die Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten.
Was ist Legasthenie?
Eine Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung) bezeichnet anhaltende und ausgeprägte Schwierigkeiten im Erlernen des Lesens und/oder Rechtschreibens, wenn diese nicht auf das Entwicklungsalter, eine weit unterdurchschnittliche Intelligenz, eine nicht ausreichende Beschulung, unzureichende Beherrschung der Unterrichtssprache, widrige psychosoziale Umstände, neurologische oder psychische Erkrankungen zurückzuführen sind.
Gemäß der medizinischen S3-Leitlinie sollte das Vorliegen einer Lese-Rechtschreibstörung dann festgestellt werden, wenn die Leseleistung und/oder Rechtschreibleistung deutlich unter dem Niveau liegt, das aufgrund der Altersnorm, oder der Klassennorm oder der Intelligenz zu erwarten ist und die Bewältigung der Alltagsanforderungen beeinträchtigt oder gefährdet ist.
Informationen zur medizinischen Leitlinie sowie die grundlegenden Unterschiede zwischen einer Legasthenie und einer Lese-Rechtschreibschwäche finden Sie auf der Website des BVL.
Die Lese-Rechtschreibstörung sowie die isolierte Rechtschreibstörung sind in der sog. Internationalen statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10), einem weltweit anerkannten Klassifikationssystem, erfasst (dort unter F 81.0 und 81.1).
Aufgrund neuerer Forschungserkenntnisse ist bekannt, dass drei voneinander abgrenzbare Störungsbilder unterschieden werden können:
- isolierte Lesestörung
- isolierte Rechtschreibstörung
- kombinierte Lese-Rechtschreibstörung
Die isolierte Lesestörung ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht definiert. Aktuelle Forschungen konnten jedoch zeigen, dass bei etwa 3 bis 8 Prozent der Schulkinder isolierte Lesestörungen auftreten, ohne dass gravierende Schwächen beim Rechtschreiben zu beobachten sind. In der neuen, aktuell jedoch noch nicht publizierten ICD-Fassung (ICD-11) wird deshalb zusätzlich auch die Kategorie der isolierten Lesestörung eingeführt werden.